Station 2

Vielfalt rund um die Kapelle Maria Rast

Rund um die Kapelle Maria Rast finden wir Magerrasen, Brachen und Extensivgrünland nebeneinander vor. Hier beginnt der Höhenzug „Buckelwiesen“ zwischen Krün und Mittenwald, ein Teil des bayernweit besterhaltenen Buckelwiesengebiets. Dieser besteht aus mächtigen Decken würmeiszeitlicher Grundmoräne sowie Fernmoränenschottern. Letztere bewirken eine Bereicherung für die Bodenverhältnisse und erlauben z.B. weniger kalkverträglichen Arten wie der Arnika die Existenz auf diesen Wiesen.

Im Frühjahr sind auf den Wiesen rund um die Kapelle der Stängellose Enzian (Gentiana clusii), die Echte Schlüsselblume (Primula veris) oder der Wundklee (Anthyllis vulneraria) zu sehen. Der Wundklee, welcher in der Volksmedizin zur Wundheilung und als Hustenmittel eingesetzt wurde, zeichnet sich durch seine tiefe Wurzelbildung aus, wodurch er als Pionierpflanze Rohboden befestigen kann. Die kargen Nährstoffverhältnisse kompensiert er durch eine Symbiose mit Knöllchenbakterien in den Wurzeln, die den Luftstickstoff binden können.

Später im Jahr folgen z.B. der Zottige Klappertopf (Rhinanthus alectorolophus), der Wiesen-Salbei (Salvia pratensis), der Heil-Ziest (Betonica officinalis), die Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea) und das Echte Labkraut (Galium verum). An bestimmten Inhaltsstoffen des Echten Labkrauts wird neuerdings auch im Zusammenhang mit Tumorhemmung geforscht. Auch Orchideen wie das Zweiblatt (Listera ovata) oder die Weiße Waldhyazinthe (Platanthera bifolia) sind hier zu bestaunen.

Spiritueller Proviant

„Gott ist der Leiseste von allen.“ (Rainer Maria Rilke)

Beim Pilgern, das hier sinnbildlich für das Leben steht, bedarf es der äußeren Ruhe, der Orte, an denen man zur Ruhe kommen kann, wo man rasten kann. Die Kapelle Maria Rast, die an die hochschwangere Maria auf der Herbergssuche erinnern möchte, bietet dies an: einen Raum der äußeren Rast, der Stille, in dem innere Ruhe erspürt werden kann. Genau da kann Gott, der nicht lärmend und aufdringlich daherkommt, erfahren werden.

Wo finde ich Ruhe? Was lässt mich innerlich ruhig werden?

Die reiche Vielfalt wird durch eine extensive Nutzung aufrechterhalten. Düngung oder landwirtschaftliche Nutzungsaufgabe lassen den Artenreichtum verschwinden. Wird die Mahd nicht regelmäßig durchgeführt, kommt es zur Verbuschung und konkurrenzschwache, lichtbedürftige Arten wie die Enzian-Arten, die Herzblättrige Kugelblume (Globularia cordifolia) oder die Weiße Silberwurz (Dryas octopetala) werden verdrängt.

Während die Vielfalt der Wiesen nur durch eine extensive Bewirtschaftung aufrechterhalten werden kann, zeichnet sich das Ökosystem Barmsee, der von der Kapelle Maria Rast in nordwestlicher Richtung zu sehen ist, durch eine Unberührtheit und vom Menschen kaum beeinflusste Verlandungszonen aus. Vermoorungen und Sumpfwälder sowie Schilfröhricht und Feuchtgebüsche bieten spezifischen Tier- und Pflanzenarten Lebensräume.

Diese beiden Lebensräume – artenreiche Wiesen und See mit Verlandungszone – sind ein gutes Beispiel dafür, dass es für die Förderung und den Erhalt einer großen Artenvielfalt beides braucht: sowohl die Pflege der Kulturlandschaft als auch Bereiche, in denen sich die Natur selbst überlassen bleibt.

Spiritueller Proviant

„Gott ist der Leiseste von allen.“ (Rainer Maria Rilke)

Beim Pilgern, das hier sinnbildlich für das Leben steht, bedarf es der äußeren Ruhe, der Orte, an denen man zur Ruhe kommen kann, wo man rasten kann. Die Kapelle Maria Rast, die an die hochschwangere Maria auf der Herbergssuche erinnern möchte, bietet dies an: einen Raum der äußeren Rast, der Stille, in dem innere Ruhe erspürt werden kann. Genau da kann Gott, der nicht lärmend und aufdringlich daherkommt, erfahren werden.

Wo finde ich Ruhe? Was lässt mich innerlich ruhig werden?

Quellen: Alpenbiotopkartierung; Schmidt, Marianne et al.: Galium verum aqueous extract strongly inhibits the motility of head and neck cancer cell lines and protects mucosal keratinocytes against toxic DNA damage. In: Oncology Reports, Band 32, 2014, S. 1296–1302; Knapp, Andreas, Sehnsucht nach Gott, Leipzig 2014.

Nach der Unterführung der B2 folgt man weiter dem Jakobsweg, der nach einer Abbiegung nach rechts durch einen Mischwald ansteigt. Nach ca. 600 m hat man die Kapelle Maria Rast erreicht.