Streuwiesen finden sich meist an feuchten Standorten in der Nähe von Quellen oder Mooren. Sie entstehen durch eine besondere Form der Kultivierung, bei der die Wiesen nicht gedüngt und nur einmal jährlich, meist erst ab September, gemäht werden. Dann haben die Pflanzen bereits ausgesamt, Insekten ihren Generationszyklus durchlaufen und Wiesenbrüter ihre Brut abgeschlossen. Dadurch sind Streuwiesen besonders artenreich. Der Name nimmt Bezug auf das Mähgut, das als Einstreu in Tierställen genutzt wird, weil dieses durch die späte Mahd besonders saugfähig ist.
Landwirte leisten durch diese Form der Bewirtschaftung einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität. In den letzten Jahrzehnten wurde aufgrund der Intensivierung der Landwirtschaft nicht selten die Nutzung von Streuflächen aufgegeben oder deren Bewirtschaftung intensiviert, d.h. gedüngt, wodurch wenige Arten gefördert und so gut wie alle Streuwiesenarten verdrängt werden.
„Gelobt seist Du, mein Herr, durch unsere Schwester, Mutter Erde, die uns erhält und lenkt und vielfältige Früchte hervorbringt und bunte Blumen und Kräuter.“ (Hl. Franziskus, Sonnengesang)
Die franziskanische Schöpfungsspiritualität betont, dass der Mensch immer in Beziehung steht – mit anderen Menschen, mit den nicht-menschlichen Mitgeschöpfen und mit Gott. Franziskus nennt „Mutter Erde“ seine Schwester und betrachtet so nicht nur alle Mitmenschen, sondern die gesamte Schöpfung als seine Familie. Beziehungslosigkeit führt zu Ruhelosigkeit, Unachtsamkeit bis hin zu Brutalität. Der achtsame, aufmerksame Blick auf das Umgebende ermöglicht das Lob Gottes und führt zu wahrer Freude.
Welche Beziehungen sind mir besonders wichtig? Wo darf ich aufblühen?
Auf Streuwiesen können sehr unterschiedliche „Pflanzengesellschaften“ vorhanden sein. Die Bodenbeschaffenheit, Nährstoffverfügbarkeit, Feuchtigkeit und die Nutzung (z.B. eine seltenere Mahd) beeinflussen die Zusammensetzung der Arten auf einer Streuwiese.
Auf den Streuwiesen im Pfrühlmoos blühen im Frühjahr der Stängellose Enzian (Gentiana clusii) und die Mehlprimel (Primula farinosa), etwas später zahlreiche Orchideen wie das Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis), das Gefleckte Knabenkraut (Dactylorhiza maculata), die Mückenhändelwurz (Gymnadenia conopsea) und die Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris). Häufig sieht man den Heilziest (Betonica officinalis), das Wollgras (Eriophorum angustifolium) und das Pfeifengras (Molinia caerulea), dessen knotenloser Halm für die Reinigung langer Pfeifen zu „Großvaters Zeiten“ genutzt wurde. Das Pfeifengras verleiht vielen Streuwiesen im Herbst eine gold-gelbe Färbung. Im Spätsommer und Herbst blüht der Lungenenzian (Gentiana pulmonanthe), der Duft-Lauch (Allium oleraceum), der Teufelsabbiss (Succissa pratensis) oder das Sumpf-Herzblatt (Parnassia palustris).
Streuwiesen bieten auch vielen Insektenarten einen geeigneten Lebensraum wie z. B. der Sumpfschrecke (Stethophyma grossum), die im Pfrühlmoos beheimatet ist. Diese Heuschrecke gehört hier zu den größten und buntesten Arten. Schmetterlinge wie der Riedteufel (Minois dryas) finden sich häufig auf Pfeifengraswiesen.
Auch seltenen Wiesenbrütern wie Braunkehlchen (Saxicola rubetra), Bekassine (Gallinago gallinago) und Wachtelkönig (Crex crex), deren Brut durch frühes Mähen gefährdet wären, bieten die Streuwiesen mit ihrem vielfältigen Nahrungsangebot geeignete Bedingungen. Braunkehlchen nutzen gerne Schilfhalme als Singwarten. Der Wachtelkönig ruft nachts vom Boden aus nach seinem Weibchen. Diese Arten lassen sich fast nur noch in den wenigen, meist als Schutzgebiete ausgewiesenen Streuwiesen beobachten.
„Gelobt seist Du, mein Herr, durch unsere Schwester, Mutter Erde, die uns erhält und lenkt und vielfältige Früchte hervorbringt und bunte Blumen und Kräuter.“ (Hl. Franziskus, Sonnengesang)
Die franziskanische Schöpfungsspiritualität betont, dass der Mensch immer in Beziehung steht – mit anderen Menschen, mit den nicht-menschlichen Mitgeschöpfen und mit Gott. Franziskus nennt „Mutter Erde“ seine Schwester und betrachtet so nicht nur alle Mitmenschen, sondern die gesamte Schöpfung als seine Familie. Beziehungslosigkeit führt zu Ruhelosigkeit, Unachtsamkeit bis hin zu Brutalität. Der achtsame, aufmerksame Blick auf das Umgebende ermöglicht das Lob Gottes und führt zu wahrer Freude.
Welche Beziehungen sind mir besonders wichtig? Wo darf ich aufblühen?
Quellen: Alpenbiotopkartierung; LfU, Bioland, Demeter & Naturland, Streuwiesen nutzen – Artenvielfalt erhalten; Franziskus von Assisi – Sämtliche Schriften.