Station 1

Eckfilz bei Saulgrub

Offene Hochmoorfläche mit vereinzelten Moorkiefern © B. Schwarz

Das Eckfilz ist ein Hochmoor und gehört zu einem Moorkomplex, von dem das südlich liegende „Altenauer Moor“ als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde.
In Bayern und Österreich werden Hochmoore als „Filze“ bezeichnet. Die Entstehung eines Hochmoores nimmt Jahrtausende in Anspruch, da es nur ca. 1 mm im Jahr wächst. Jedes Hochmoor durchlief einmal das Stadium eines Niedermoores, welches Anschluss zum Grund- bzw. Oberflächenwasser von Bächen und Flüssen hat. Zum Hochmoor wird es, wenn es immer weiter in die Höhe wächst. Es verliert mit der Zeit den Anschluss an das Grund- und Oberflächenwasser und wird nur noch vom Niederschlagswasser gespeist.

In Hochmooren herrschen extreme Bedingungen. Durch den hohen Wasserstand in einem intakten Moor und durch den niedrigen pH-Wert werden abgestorbene Pflanzenteile nur unvollständig zersetzt. Dadurch entsteht Torf. Im Torf sind riesige Mengen an Kohlendioxid (CO2) gespeichert. Moor-Ökosysteme enthalten etwa 3,5-mal mehr Kohlenstoff als alle anderen Land-Ökosysteme. In Moorböden, welche nur ca. 3% der Landoberfläche ausmachen, sind 550 Gigatonnen Kohlenstoff gespeichert. Dies entspricht 30% des weltweit in Böden gelagerten Kohlenstoffs oder so viel Kohlenstoff wie in der gesamten terrestrischen Biomasse bzw. doppelt so viel wie in der gesamten Biomasse, die in Wäldern vorkommt, vorhanden ist.

Durch Entwässerung und Torfabbau werden nicht nur die Moore als Lebensraum seltener Tier- und Pflanzenarten zerstört, sondern auch riesige Mengen an Treibhausgasen freigesetzt. Daher ist es wichtig, Entwässerungsgräben zu schließen und zum Schutz der Moore beizutragen, was z.B. durch die Verwendung von torffreier Erde geschehen kann.

Spiritueller Proviant

„Höre auf die Weisung des Meisters, neig das Ohr deines Herzens!“(Regel des Hl. Benedikt, Prolog 8)

Das Hören stellt für den Hl. Benedikt die Basis für den Weg mit Gott dar. Das „Ohr des Herzens zu neigen“ verdeutlicht, dass es dabei um mehr als nur die Wahrnehmung eines Geräuschs oder eines Wortes geht. Es geht um die Verinnerlichung, um ein Sich-Ergreifen-Lassen. Das erste und letzte Wort der Regel des Hl. Benedikt ergänzen einander. Der Sinn des „Höre“ zu Beginn wird durch die Aussage „du wirst ans Ziel gelangen“ am Ende der Regel erschlossen.
Um mit dem Ohr des Herzens hören zu können, ist eine äußere und eine sich daran anschließende innere Stille notwendig. Das Pilgern in der Natur stellt eine Möglichkeit dar, in sich zu hören, denn in uns ist der vornehmste Ort, wo Gottes Stimme erkannt werden kann.

Was hilft mir, mit dem „Ohr des Herzens“ zu hören?

Das hiesige Hochmoor wurde in der Vergangenheit auch zur Streugewinnung für Tierställe genutzt, auch wenn der Ertrag gering war. Eine typische Baumart auf Mooren des Alpenvorlandes ist die Moorkiefer (Pinus rotundata), auch Spirke genannt.

Der Haupttorfbildner sind Moose, v.a. Torfmoose (Sphagnen). Auf ihnen wachsen auf den nährstoffarmen Lebensraum angepasste Arten wie die Rosmarinheide (Andromeda polifolia), die Rasenbinse (Trichophorum cespitosum), das Weiße Schnabelried (Rhynchospora alba) oder das Scheidige Wollgras (Eriophorum vaginatum). Besonderheiten sind auch die fleischfressenden Sonnentauarten. Sowohl der Rundblättrige Sonnentau (Drosera rotundifolia) als auch der Mittlere Sonnentau (Drosera intermedia) gedeihen hier. Der Sonnentau verschafft sich auf dem stickstoffarmen Untergrund die notwendigen Stickstoffsalze durch seine klebrigen Tentakel, mit denen er kleine Insekten fängt. Drüsen sondern Enzyme ab, welche das Tier verdauen. Die in Deutschland stark gefährdete Blumenbinse (Scheuchzeria palustris) ist eine typische Art der „Schlenken“. So werden die kleinen Vertiefungen bzw. besonders nassen Stellen im Hochmoor bezeichnet. Das Pendant sind „Bulte“, kleine Erhebungen im Moor, welche trockenere Mikrostandorte bilden. Diese werden gerne von der Besenheide (Calluna vulgaris) besiedelt.

Spiritueller Proviant

„Höre auf die Weisung des Meisters, neig das Ohr deines Herzens!“(Regel des Hl. Benedikt, Prolog 8)

Das Hören stellt für den Hl. Benedikt die Basis für den Weg mit Gott dar. Das „Ohr des Herzens zu neigen“ verdeutlicht, dass es dabei um mehr als nur die Wahrnehmung eines Geräuschs oder eines Wortes geht. Es geht um die Verinnerlichung, um ein Sich-Ergreifen-Lassen. Das erste und letzte Wort der Regel des Hl. Benedikt ergänzen einander. Der Sinn des „Höre“ zu Beginn wird durch die Aussage „du wirst ans Ziel gelangen“ am Ende der Regel erschlossen.
Um mit dem Ohr des Herzens hören zu können, ist eine äußere und eine sich daran anschließende innere Stille notwendig. Das Pilgern in der Natur stellt eine Möglichkeit dar, in sich zu hören, denn in uns ist der vornehmste Ort, wo Gottes Stimme erkannt werden kann.

Was hilft mir, mit dem „Ohr des Herzens“ zu hören?

Quellen: Alpenbiotopkartierung; Bayer. Landesamt für Umwelt; Parish, F.; Sirin, A.; Charman, D.; Joosten, H.; Minayeva, T.; Silvius, M. & Stringer, L. (Eds.) (2008): Assessment on Peatlands, Biodiversity and Climate Change: Main Report. Global Environment Centre, Kuala Lumpur and Wetlands International, Wageningen; Die Benediktsregel, Lateinisch-Deutsch, Stuttgart.

Von der Pfarrkirche über den Kienzerleweg und die Achelestraße ist nach ca. 600 m die erste Station erreicht.