Die Wettersteinalm wird bereits im Jahr 1396 erwähnt. Sie hat eine offene Almfläche von ca. 30 Hektar und zusätzlich eine Waldweide von etwa 119 Hektar.Almen sind ein vom Menschen geschaffener Lebensraum, der sich gleichsam wie ein Mosaikstein in die Gebirgswelt aus Wäldern, Geröll- und Felslebensräumen sowie den alpinen, von Natur aus baumfreien Rasen im Hochgebirge einfügt. Allerdings kann eine Alm auch übernutzt werden. Das heißt, wenn der Viehbestand – v.a. an Rindern – auf einer bestimmten Fläche zu groß wird, nehmen Trittschäden überhand. Ein zu großer Weidedruck verringert die Artenvielfalt durch zu große Nährstoffeinträge und nur noch wenige Pflanzenindividuen gelangen zur Samenreife. Die Nutzung der Almflächen ist essentiell für ihren Erhalt, allerdings sollte sie nicht zu intensiv erfolgen, damit die Existenz und das Zusammenspiel möglichst vieler Lebewesen funktionieren kann. Eine Art ist das Birkhuhn. Es nutzt die offenen Almbereiche für seine Frühjahrs- und Herbstbalz. In den lichten Weidewäldern am Rand der Almen findet die Jungenaufzucht statt. Hier finden Hennen und Jungvögel Schutz und Nahrung. Ein Verbleiben auf den Wegen ist daher unbedingt notwendig, um diese störungsempfindlichen Tiere nicht zu vertreiben.
Auf der Wettersteinalm weidet auch Jungvieh des Murnau-Werdenfelser Rindes, einer alten, seltenen Rinderrasse aus dieser Region. Diese Rasse ist besonders gut an Gebirgs- und Feuchtlebensräume etwa Moorwiesen, also optimal an ihr Stammgebiet angepasst.
Stellen, an denen sich das Vieh besonders gerne und oft aufhält, nennt man „Lägerfluren“. Diese sind durch ein charakteristisches Pflanzenkleid gekennzeichnet. Die lokal hohe Nährstoffverfügbarkeit lässt dort v.a. nährstoffliebende Pflanzen wachsen. Dazu zählen die Brennnessel (Urtica dioica), der Alpen-Ampfer (Rumex alpinus) und das Alpen-Kreuzkraut (Senecio cordatus).
„Die Seele liebt in allen Dingen das rechte Maß. Wenn der Mensch ohne Maß isst oder trinkt oder irgendetwas anderes maßlos tut, werden die Kräfte der Seele gespalten. Daher achte er stets auf das richtige Maß.“ (Hildegard von Bingen, Das Buch der göttlichen Werke)
Wie es schon der Hl. Benedikt in seiner Regel betont, so legt auch die Hl. Hildegard von Bingen als Benediktinerin einen hohen Wert auf das rechte Maß im Leben. Auch der Umgang mit der Natur sollte davon geprägt sein. So fördert etwa eine maßvolle Beweidung einer Alm deren Vielfalt an Lebensformen, während sowohl die Nutzungsaufgabe als auch eine zu starke Beweidung der Vielfalt an Arten und dem Fortbestand der Alm schaden würden.
Was heißt für mich das rechte Maß im Leben?
Auch das Wald-Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica) wächst auf etwas nährstoffreicheren Böden. Je geringer die Nährstoffverfügbarkeit, desto größer ist in der Regel die Artenvielfalt.
Hohe Nährstoffgaben bevorzugen einige wenige Arten und lassen konkurrenzschwächeren keinen Raum. Besonders deutlich wird dies in den Tieflagen auf Wiesen, die mit Gülle gedüngt werden. Wird eine Almweide nicht zu intensiv beweidet, beherbergt sie unterschiedliche Bereiche, was die Nährstoffversorgung anbelangt. Nährstoffreichere Zonen im Bereich der Lagerstätten und häufiger beweideten Areale und nährstoffärmere Zonen an den weniger stark beweideten Bereichen. Auf diesen nährstoffarmen Böden wachsen z.B. der Berg-Thymian (Thymus praecox ssp. polytrichus), die Kugelige Teufelskralle (Phyteuma orbiculare) und die Silberdistel (Carlina acaulis).
Der Erhalt einer traditionellen Almwirtschaft trägt dazu bei, das kulturelle Erbe der Alpenvölker und damit eine vielfältige Kulturlandschaft inmitten oft sehr ursprünglicher Gebirgswelten zu schützen.
„Die Seele liebt in allen Dingen das rechte Maß. Wenn der Mensch ohne Maß isst oder trinkt oder irgendetwas anderes maßlos tut, werden die Kräfte der Seele gespalten. Daher achte er stets auf das richtige Maß.“ (Hildegard von Bingen, Das Buch der göttlichen Werke)
Wie es schon der Hl. Benedikt in seiner Regel betont, so legt auch die Hl. Hildegard von Bingen als Benediktinerin einen hohen Wert auf das rechte Maß im Leben. Auch der Umgang mit der Natur sollte davon geprägt sein. So fördert etwa eine maßvolle Beweidung einer Alm deren Vielfalt an Lebensformen, während sowohl die Nutzungsaufgabe als auch eine zu starke Beweidung der Vielfalt an Arten und dem Fortbestand der Alm schaden würden.
Was heißt für mich das rechte Maß im Leben?
Quellen: Alpenbiotopkartierung; Bayer. Landesamt für Umwelt; Oelkers, Gerhard, Unsere Almen im Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Band 2, 2012; Hildegard v. Bingen, Das Buch der göttlichen Werke, 1990.