Entlang des Altherrenweges befinden sich zahlreiche Bergwiesen, welche großteils eine hohe Artenvielfalt aufweisen und hier „Wiesmahd-Hänge“ genannt werden. Diese Bezeichnung bezieht sich auf die traditionelle extensive Bewirtschaftungsform, bei der die Wiesen nicht gedüngt und nur einmal im Jahr, im Juli oder August gemäht werden. Diese Wiesmahdhänge sind sehr artenreich und wurden als FFH-Gebiet „Ammertaler Wiesmahdhänge“ ausgewiesen.
In Bayern sind 11 Prozent der Landesfläche durch 746 Fauna-Flora-Habitat (FFH)-und Vogelschutzgebiete geschützt. Das ist der Beitrag Bayerns zum europäischen Natura 2000-Netzwerk. Damit entsteht ein EU-weites Schutzgebietsnetz, das wildlebenden, gefährdeten Arten grenzübergreifend einen Lebensraum bietet. Dies sind oft die letzten Rückzugsmöglichkeiten seltener Arten in einer intensiv genutzten Landschaft. Zugleich sind diese Räume meist der Inbegriff der schönen bayerischen Landschaft und fördern über einen sanften Tourismus oft die lokale Wirtschaft.
Große Bestände bilden in einigen Bereichen der Heilziest (Betonica officinalis) sowie das Ochsenauge (Buphthalmum salicifolium). Während das Ochsenauge einen kalkhaltigen Boden braucht, zeigt die seltene und streng geschützte Arnika (Arnica montana) Bodensäure an. Diese kommt hier vermutlich durch Ablagerungen von silikathaltigem, d.h. saurem Gestein, das der Gletscher aus den Zentralalpen hierher transportierte, zustande. Auch die Niedrige Schwarzwurzel (Scorzonera humilis) gedeiht hier auf kalkarmen Stellen. Neben verschiedenen Knabenkräutern wie z.B. der Mückenhändelwurz (Gymnadenia conopsea) blüht hier auch das unscheinbare Zweiblatt (Listera ovata), eine Orchidee. Durch häufiges Vorkommen auf diesen Flächen zeichnen sich auch das Echte Labkraut (Galium verum) und das Pfeifengras (Molinia caerulea) aus. Das Labkraut hat seinen Namen durch die einstige Verwendung bei der Käseherstellung, da es einen Stoff enthält, der wie das Lab-Enzym aus dem Kälbermagen Milch zum Gerinnen bringt.
„…er tue alles mit Maß.“ (Regel des Hl. Benedikt 31,12)
Das Maßhalten (mensura) ist dem Hl. Benedikt ein wichtiges Anliegen. Voraussetzung dafür ist die discretio, die Gabe der Unterscheidung, welche der Hl. Benedikt als „Mutter aller Tugenden“ bezeichnet (RB 64,19). Ins Heute übertragen können Fragen des Maßhaltens z.B. sein: Wie sieht ein maßvoller Umgang mit dem eigenen Körper aus? Welches Arbeitsvolumen oder Engagement kann man sich selber in Beruf, Familie und Ehrenamt zumuten? Mit Blick auf die ökologischen Probleme schrieb Papst Benedikt XVI.: „Sie erfordern insbesondere eine durch Maßhalten und Solidarität gekennzeichnete Lebensweise mit neuen Regeln und Formen des Einsatzes.“ (Willst Du den Frieden fördern, so bewahre die Schöpfung, 2010).
Wie sieht ein maßvoller Umgang mit der Natur aus? Was bedeutet Maßhalten für mich?
Auch die Insektenvielfalt ist auf diesen Hängen sehr ausgeprägt. Viele verschiedene Schmetterlingsarten wie z.B. das Schachbrett (Melanargia galathea) oder der Baumweißling (Aporia crataegi) können hier regelmäßig beobachtet werden. Die Sämereien der Blumen dienen Vögeln wie z.B. dem Stieglitz (Carduelis carduelis), der besonders häufig auf Disteln anzutreffen ist, als Nahrungsquelle.
Historische Fotos belegen, dass die Hänge des Aufacker-Hörnle-Gebirgszuges früher noch in deutlich größerer Zahl als Wiesmahd-Flächen genutzt wurden. Sogar Teile der Nordhänge auf der gegenüberliegenden Talseite wurden gemäht. In den letzten Jahrzehnten sind zahlreiche Wiesmähder brach gefallen und mittlerweile wieder von Wald bewachsen. Allerdings werden seit ein paar Jahren an einigen Stellen Waldbereiche wieder in Wiesmähder umgestaltet. So bemüht man sich um den Erhalt von offenen parkartigen Flächen. Die dauerhafte Nutzung der verbliebenen Flächen stellt nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt dar, sondern ist zugleich „Kulturdenkmalspflege“. Es handelt sich bei dieser Jahrhunderte alten Bewirtschaftungsform um eine kulturelle Leistung, die – wenngleich sie aufs Erste unscheinbarer erscheinen mag – durchaus mit kulturellen Baudenkmälern oder sonstigem kulturellen Erbe zu vergleichen ist.
Dass derartige Flächen bayernweit durch Intensivierung und Nutzungsaufgabe im 20. Jahrhundert mehr und mehr verschwanden, ist umso mehr Anlass, die verbliebenen Flächen zu erhalten und deren Bewirtschafter für diese Kulturleistung zu honorieren.
„…er tue alles mit Maß.“ (Regel des Hl. Benedikt 31,12)
Das Maßhalten (mensura) ist dem Hl. Benedikt ein wichtiges Anliegen. Voraussetzung dafür ist die discretio, die Gabe der Unterscheidung, welche der Hl. Benedikt als „Mutter aller Tugenden“ bezeichnet (RB 64,19). Ins Heute übertragen können Fragen des Maßhaltens z.B. sein: Wie sieht ein maßvoller Umgang mit dem eigenen Körper aus? Welches Arbeitsvolumen oder Engagement kann man sich selber in Beruf, Familie und Ehrenamt zumuten? Mit Blick auf die ökologischen Probleme schrieb Papst Benedikt XVI.: „Sie erfordern insbesondere eine durch Maßhalten und Solidarität gekennzeichnete Lebensweise mit neuen Regeln und Formen des Einsatzes.“ (Willst Du den Frieden fördern, so bewahre die Schöpfung, 2010).
Wie sieht ein maßvoller Umgang mit der Natur aus? Was bedeutet Maßhalten für mich?
Quellen: Alpenbiotopkartierung; Bayer. Landesamt für Umwelt; Aichele, D. & Schwegler, H.-W., Die Blütenpflanzen Mitteleuropas; Bellmann, Heiko, Der neue Kosmos Schmetterlingsführer. Benedikt XVI., Botschaft zum Weltfriedenstag 2010: Willst Du den Frieden fördern, so bewahre die Schöpfung. Die Benediktsregel, Lateinisch-Deutsch, Stuttgart.