Das Ettaler Weidmoos stellt zusammen mit dem Pulvermoos (Station 6) eines der wichtigsten Tal-Streuwiesenbiotope im gesamten bayerischen Alpenraum dar. Dieser Moorkomplex ist durch Verlandung des einstigen nacheiszeitlichen Ammertal-Sees entstanden. Es weist zahlreiche Grundwasseraufstöße auf. Großteils handelt es sich um ein Niedermoor. Teilweise, v.a. im Osten liegen im Niedermoor leicht gewölbte Übergangsmoor-Buckel mit Tendenz zum Hochmoor. Hier kann die Entwicklung, das Aufwachsen eines Niedermoores zum Hochmoor beobachtet werden. Bis aus einem See ein Niedermoor und schließlich ein Hochmoor entstanden ist, vergehen Jahrhunderte oder gar Jahrtausende.
Auf den Niedermooren erstrecken sich über weite Bereiche Pfeifengras-Streuwiesen mit den hier zahlreich vorkommenden Kennarten Moor-Enzian (Swertia perennis), auch Tarant genannt, und Färber-Scharte (Serratula tinctoria). Der Moor-Enzian ist in Deutschland stark gefährdet. Gleiches gilt für das Karlsszepter (Pedicularis sceptrum-carolinum). Dieses Eiszeitrelikt hat im Ettaler Weidmoos und im Pulvermoos seine größten verbliebenen Bestände in Deutschland.
Im Frühling blühen auf den Streuwiesen in großer Zahl die Mehlprimel (Primula farinosa), der Stängellose Enzian (Gentiana clusii) und Orchideen wie die Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea) oder das Traunsteiner Knabenkraut (Dactylorhiza traunsteineri). Auch der Alpenhelm (Bartsia alpina) und das Gemeine Fettkraut (Pinguicula vulgaris) sind auf den Streuwiesen vertreten.
„Ihre körperlichen und charakterlichen Schwächen sollen sie gegenseitig in großer Geduld ertragen.“ (Regel des Hl. Benedikt 72,5)
Achtsamer und behutsamer Umgang ist in benediktinischer Tradition sowohl gegenüber der Schöpfung als auch gegenüber den Mitmenschen notwendig. Hierbei geht es nicht um ein resigniertes Ertragen der Schwächen der Anderen, sondern dahinter steht die Überzeugung, dass Schwächen durch Geduld und Liebe verwandelt werden können. Wer sich nur angenommen weiß, wenn er sich ändert, zieht sich meist in sich zurück; wer sich dagegen mit seinen Schwächen getragen weiß, wird offen für eine innere Wandlung. Schöpfungsspiritualität blendet Leid nicht aus, sondern verbindet es mit der Passion Christi in der Hoffnung auf Erlösung. Es geht um Liebe trotz aller Zerrissenheiten und Gegensätze im Vertrauen, dass diese nicht das letzte Wort haben.
Wo fühle ich mich angenommen?
Auf den Übergangs- und Hochmoorinseln finden sich neben Fichten (Picea abies), Moor-Birken (Betula pubescens) auch Moorkiefern (Pinus rotundata) und in der Krautschicht das Scheidige Wollgras (Eriophorum vaginatum) und die Besenheide (Calluna vulgaris). Eine Besonderheit in den Schlenken, das sind sehr nasse Stellen im Moor, stellt der Sumpf-Bärlapp (Lycopodiella inundata) dar. Dieser kommt häufig zusammen mit dem Weißen Schnabelried (Rhynchospora alba) vor.
In der Ammer, die das Weidmoos durchzieht, wächst an manchen langsam fließenden Stellen der Tannenwedel (Hippuris vulgaris), der hohle Stängel besitzt; bei ihm sind die untergetauchten Blätter zarter, die Blätter über der Wasseroberfläche sind fester. Obwohl die Pflanze wie ein Bärlapp aussieht, handelt es sich um eine Blütenpflanze.
In den letzten Jahren hat der Karmingimpel (Carpodacus erythrinus) sein asiatisches Verbreitungsgebiet nach Westen erweitert. Die Vogelart brütet in Mitteleuropa meist in halboffenen Landschaften oder lichten Baumbeständen mit gut ausgebildeter Strauch- und Krautschicht: z. B. lichte Au- und Bruchwälder, Laub- und Mischwälder und -lichtungen, Baum- und Buschgruppen in Mooren und Verlandungszonen. Mitte der 1970er Jahre wurde der Karmingimpel erstmals als Brutvogel in der Region (Murnauer Moos) festgestellt und seitdem hat sich bei uns ein ansehnlicher Bestand entwickelt. Im Ettaler Weidmoos werden im Frühjahr immer wieder singende Männchen festgestellt.
„Ihre körperlichen und charakterlichen Schwächen sollen sie gegenseitig in großer Geduld ertragen.“ (Regel des Hl. Benedikt 72,5)
Achtsamer und behutsamer Umgang ist in benediktinischer Tradition sowohl gegenüber der Schöpfung als auch gegenüber den Mitmenschen notwendig. Hierbei geht es nicht um ein resigniertes Ertragen der Schwächen der Anderen, sondern dahinter steht die Überzeugung, dass Schwächen durch Geduld und Liebe verwandelt werden können. Wer sich nur angenommen weiß, wenn er sich ändert, zieht sich meist in sich zurück; wer sich dagegen mit seinen Schwächen getragen weiß, wird offen für eine innere Wandlung. Schöpfungsspiritualität blendet Leid nicht aus, sondern verbindet es mit der Passion Christi in der Hoffnung auf Erlösung. Es geht um Liebe trotz aller Zerrissenheiten und Gegensätze im Vertrauen, dass diese nicht das letzte Wort haben.
Wo fühle ich mich angenommen?
Quellen: Alpenbiotopkartierung; Bayer. Landesamt für Umwelt; Aichele, D. & Schwegler, H.-W., Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. Die Benediktsregel, Lateinisch-Deutsch, Stuttgart.