In dem föhnbeeinflussten und wärmegetönten Raum um Mittenwald sind großflächige Schneeheide-Kiefernwälder zu finden. Diese wachsen einerseits auf den sonnigen, oft steilen Berghängen des Karwendels und Wettersteins, andererseits auf den Terrassen und Schotterfeldern, welche die Isar hinterließ, wie auch an dieser Stelle. Dort wo die Isar noch Wildfluss sein darf, besteht noch heute eine Verzahnung zwischen Kiesbänken und den Terrassenwäldern.
Auch in Tirol finden sich große Schneeheide-Kiefernwälder. Auffallend ist der klimatische Unterschied zwischen den Nördlichen Randalpen mit einem subozeanisch getönten, kühl-feuchten Klima und dem subkontinental getönten, warm-trockenen Tiroler Inntal, wo deutlich weniger Niederschläge als im Mittenwalder Raum zu verzeichnen sind. Dass dennoch auch hier Schneeheide-Kiefernwälder gedeihen, ist dem erwähnten Föhneinfluss und im Tal auch der Weidebewirtschaftung dieser Wälder zu verdanken.
Schneeheide-Kiefernwälder bilden mit anderen Biotoptypen wie Kalkmagerrasen, Kalkquellsümpfen und Schuttfluren, die in und zwischen ihnen gedeihen, sehr spezifische Lebensräume und beherbergen viele seltene, oft reliktische, d.h. seit der Eiszeit hier überdauernde Arten.
Namensgebend für diesen Waldtypus sind die Schneeheide (Erica carnea) sowie die Wald-Kiefer (Pinus sylvestris). Die Jahrhunderte alte Nutzung dieser Wälder in den Tallagen als Weideland förderte eine besondere Artenvielfalt, sodass hier über 60 Arten der Bayerischen Roten Liste vorkommen. Auf trockenen und lichtdurchfluteten Stellen wächst z.B. die Silberdistel (Carlina acaulis), feuchtere Partien werden von der Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris) oder der Wohlriechenden Händelwurz (Gymnadenia odoratissima) besiedelt.
„Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir.“(Hl. Augustinus)
Das unruhige Herz ist die Wurzel des Pilgerns. Durch das unruhige Herz sind wir Suchende und Fragende, denen schon im Hier und Jetzt Gott immer wieder derjenige sein will, der Ruhe verschafft. Doch ohne die Unruhe kämen wir Gott vielleicht gar nicht auf die Spur, würden nicht nach Gottes Gegenwart fragen oder suchen.
Unruhe und vermeintliche Störungen mögen bisweilen lästig und herausfordernd erscheinen. Letztlich sind sie fördernd für uns, bringen uns voran und verursachen, dass wir als Suchende auch zu Staunenden, zu Findenden werden.
Wonach suche ich? Was bewegt mich und worüber kann ich staunen?
Als wärmeliebende Art findet auch die Rotflügelige Schnarrschrecke (Psophus stridulus) auf lichteren Stellen in den Schneeheide-Kiefernwäldern einen geeigneten Lebensraum. Mit den Hinterflügeln erzeugt diese stark gefährdete Art ein Schnarren, welches zusammen mit dem plötzlich aufscheinenden Rot der darunterliegenden Flügel zum Abschrecken von Fressfeinden dient. Außerdem ist dieses Schnarren bei den Männchen Bestandteil der Balz.
Die Waldweide, wie sie auch hier zumindest teilweise noch praktiziert wird, bedingt eine niedrige Bodenvegetation und schafft Bodenverletzungen, welche für die Kiefern sehr gute Keimungs- und Etablierungsbedingungen ermöglicht. Unterbleibt die Beweidung, was in den letzten Jahrzehnten vielfach geschah, verschwinden zunächst die reichhaltige Bodenvegetation und längerfristig auch die Kiefern selbst, da sich über die Jahre größere Humusauflagen bilden. Dadurch kommen Buchenwälder zur Dominanz. Der Schneeheide-Kiefernwald ist somit ein Relikt und lebendes Zeugnis der nacheiszeitlichen Vegetationsentwicklung. Durch die Waldweide wurde er über viele Jahre in diesem Zustand erhalten.
Wenngleich der Schneeheide-Kiefernwald in diesem Gebiet häufig vorkommt, ist er in Bayern eine seltene Waldgesellschaft. Daraus erwächst eine besondere Verantwortung für die Erhaltung dieses Naturerbes, welches als lebendes Zeugnis der nacheiszeitlichen Vegetationsentwicklung gelten kann.
„Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir.“(Hl. Augustinus)
Das unruhige Herz ist die Wurzel des Pilgerns. Durch das unruhige Herz sind wir Suchende und Fragende, denen schon im Hier und Jetzt Gott immer wieder derjenige sein will, der Ruhe verschafft. Doch ohne die Unruhe kämen wir Gott vielleicht gar nicht auf die Spur, würden nicht nach Gottes Gegenwart fragen oder suchen.
Unruhe und vermeintliche Störungen mögen bisweilen lästig und herausfordernd erscheinen. Letztlich sind sie fördernd für uns, bringen uns voran und verursachen, dass wir als Suchende auch zu Staunenden, zu Findenden werden.
Wonach suche ich? Was bewegt mich und worüber kann ich staunen?
Quellen:Alpenbiotopkartierung; Bayer. Landesamt für Umwelt; Hölzel, Norbert, Schneeheide-Kiefernwälder in den mittleren Nördlichen Kalkalpen, ANL-Forschungsbericht 3, Laufen 1996; Bellmann, Heiko, Der Kosmos Heuschreckenführer, Die Arten Mitteleuropas sicher bestimmen, Stuttgart 2006; Müller, Peter, Komm, wir pilgern. Dein Jakobus, Stuttgart 2014.