Der Jakob-Pilgerweg

Auf dem Jakobsweg Isar-Loisach-Leutascher Ache-Inn lädt die Etappe von Wallgau zur Porta Claudia in der Leutascher Schanz bzw. als Erweiterung bis nach Oberleutasch dazu ein, die vielfältige und artenreiche Natur- und Kulturlandschaft mit einem „Spirituellen Proviant“ versehen zu durchwandern.

Ausgangspunkt Jakobsweg: 82499 Wallgau, Pfarrkirche St. Jakob

Anfahrt zur Pfarrkirche St. Jakob:

Mit der Bahn: Vom Bahnhof Klais mit dem Bus Richtung Wallgau, Rathaus. Von dort nach gut 100 m nördlich rechts abbiegen zur Pfarrkirche.
Alternativ, verkürzte Variante: Vom Bahnhof Klais mit dem Bus zum Gasthof Post in Krün. Dort auf den Jakobsweg Richtung Süden.

Mit dem Auto: Durch Wallgau führt die B11; Parkplätze befinden sich nördlich der Pfarrkirche St. Jakob.

Zurück zum Ausgangspunkt:

Zurück mit dem Bus von Leutasch-Schanz bzw. Leutasch-Kirchplatzl über Seefeld i.T. bzw. Mittenwald. Achtung: Z.T. wenige Verbindungen am Tag, bitte vorab informieren.

Weglänge und Anforderungen: Bis nach Schanz (Porta Claudia) ca. 17 km; gesamte Strecke ca. 28 km
Mehrere kleinere Anstiege; alternativ zum an sich einfachen Weg durch die Leutaschklamm, welcher jedoch Blicke in die Tiefe ermöglicht und zu Schwindel führen könnte, kann die Klamm auf einer Forststraße umgangen werden.
Festes Schuhwerk ist empfehlenswert.

Charakter der Tour: Der Pilgerweg führt von Wallgau über Krün entlang eines Schneeheide-Kiefernwaldes gefolgt von einem kleinen Anstieg zur Kapelle Maria Rast. Dort beginnt die Buckelwiesen-Hochfläche. Nach der Jugendherberge führt der Weg an einem kleinen Übergangsmoor entlang und weiter in Richtung Mittenwald. Dann geht es zur Leutaschklamm. Nach dem Gletscherschliff beginnt die Passage durch die wildromantische Klamm. An der Porta Claudia ist ein Etappenziel erreicht.
Die Verlängerung des Weges führt durch das Leutaschtal, immer wieder entlang der Leutascher Ache, durch Wiesen und Schneeheide-Kiefernwälder, die z.T. an den Fluss heranreichen und ein Mosaik an Lebensräumen für viele Tier- und Pflanzenarten beherbergen.
Die Kirche St. Maria Magdalena in Oberleutasch ist Ziel des Pilgerweges „Biodiversität und Schöpfungsspiritualität“ auf dem Jakobsweg. Letzterer führt freilich weiter und bietet vielfach die Möglichkeit, die Schönheit der Schöpfung zu erleben.

GPX File zum Download: Jakobsweg

Leporello Flyer des Jakobswegs zum Download: Leporello Jakobsweg

Station 1

Schneeheide-Kiefernwald

In dem föhnbeeinflussten und wärmegetönten Raum um Mittenwald sind großflächige Schneeheide-Kiefernwälder zu finden. Diese wachsen einerseits auf den sonnigen, oft steilen Berghängen des Karwendels und Wettersteins, andererseits auf den Terrassen und Schotterfeldern, welche die Isar hinterließ, wie auch an dieser Stelle. Dort wo die Isar noch Wildfluss sein darf, besteht noch heute eine Verzahnung zwischen Kiesbänken und den Terrassenwäldern.

Auch in Tirol finden sich große Schneeheide-Kiefernwälder. Auffallend ist der klimatische Unterschied zwischen den Nördlichen Randalpen mit einem subozeanisch getönten, kühl-feuchten Klima und dem subkontinental getönten, warm-trockenen Tiroler Inntal, wo deutlich weniger Niederschläge als im Mittenwalder Raum zu verzeichnen sind. Dass dennoch auch hier Schneeheide-Kiefernwälder gedeihen, ist dem erwähnten Föhneinfluss und im Tal auch der Weidebewirtschaftung dieser Wälder zu verdanken.

Schneeheide-Kiefernwälder bilden mit anderen Biotoptypen wie Kalkmagerrasen, Kalkquellsümpfen und Schuttfluren, die in und zwischen ihnen gedeihen, sehr spezifische Lebensräume und beherbergen viele seltene, oft reliktische, d.h. seit der Eiszeit hier überdauernde Arten.

Namensgebend für diesen Waldtypus sind die Schneeheide (Erica carnea) sowie die Wald-Kiefer (Pinus sylvestris). Die Jahrhunderte alte Nutzung dieser Wälder in den Tallagen als Weideland förderte eine besondere Artenvielfalt, sodass hier über 60 Arten der Bayerischen Roten Liste vorkommen. Auf trockenen und lichtdurchfluteten Stellen wächst z.B. die Silberdistel (Carlina acaulis), feuchtere Partien werden von der Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris) oder der Wohlriechenden Händelwurz (Gymnadenia odoratissima) besiedelt.

Spiritueller Proviant

„Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir.“(Hl. Augustinus)

Das unruhige Herz ist die Wurzel des Pilgerns. Durch das unruhige Herz sind wir Suchende und Fragende, denen schon im Hier und Jetzt Gott immer wieder derjenige sein will, der Ruhe verschafft. Doch ohne die Unruhe kämen wir Gott vielleicht gar nicht auf die Spur, würden nicht nach Gottes Gegenwart fragen oder suchen.
Unruhe und vermeintliche Störungen mögen bisweilen lästig und herausfordernd erscheinen. Letztlich sind sie fördernd für uns, bringen uns voran und verursachen, dass wir als Suchende auch zu Staunenden, zu Findenden werden.

Wonach suche ich? Was bewegt mich und worüber kann ich staunen?

Mehr zu „Station 1“

Nach oben

Station 2

Vielfalt rund um die Kapelle Maria Rast

Rund um die Kapelle Maria Rast finden wir Magerrasen, Brachen und Extensivgrünland nebeneinander vor. Hier beginnt der Höhenzug „Buckelwiesen“ zwischen Krün und Mittenwald, ein Teil des bayernweit besterhaltenen Buckelwiesengebiets. Dieser besteht aus mächtigen Decken würmeiszeitlicher Grundmoräne sowie Fernmoränenschottern. Letztere bewirken eine Bereicherung für die Bodenverhältnisse und erlauben z.B. weniger kalkverträglichen Arten wie der Arnika die Existenz auf diesen Wiesen.

Im Frühjahr sind auf den Wiesen rund um die Kapelle der Stängellose Enzian (Gentiana clusii), die Echte Schlüsselblume (Primula veris) oder der Wundklee (Anthyllis vulneraria) zu sehen. Der Wundklee, welcher in der Volksmedizin zur Wundheilung und als Hustenmittel eingesetzt wurde, zeichnet sich durch seine tiefe Wurzelbildung aus, wodurch er als Pionierpflanze Rohboden befestigen kann. Die kargen Nährstoffverhältnisse kompensiert er durch eine Symbiose mit Knöllchenbakterien in den Wurzeln, die den Luftstickstoff binden können.

Später im Jahr folgen z.B. der Zottige Klappertopf (Rhinanthus alectorolophus), der Wiesen-Salbei (Salvia pratensis), der Heil-Ziest (Betonica officinalis), die Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea) und das Echte Labkraut (Galium verum). An bestimmten Inhaltsstoffen des Echten Labkrauts wird neuerdings auch im Zusammenhang mit Tumorhemmung geforscht. Auch Orchideen wie das Zweiblatt (Listera ovata) oder die Weiße Waldhyazinthe (Platanthera bifolia) sind hier zu bestaunen.

Spiritueller Proviant

„Gott ist der Leiseste von allen.“ (Rainer Maria Rilke)

Beim Pilgern, das hier sinnbildlich für das Leben steht, bedarf es der äußeren Ruhe, der Orte, an denen man zur Ruhe kommen kann, wo man rasten kann. Die Kapelle Maria Rast, die an die hochschwangere Maria auf der Herbergssuche erinnern möchte, bietet dies an: einen Raum der äußeren Rast, der Stille, in dem innere Ruhe erspürt werden kann. Genau da kann Gott, der nicht lärmend und aufdringlich daherkommt, erfahren werden.

Wo finde ich Ruhe? Was lässt mich innerlich ruhig werden?

Mehr zu „Station 2“

Nach oben

Station 3

Buckelwiesen – Besonderheit mit langer Geschichte

Entstehung von Buckeln durch Verwitterung des kalkreichen Untergrunds © LfU Bayern

Buckelwiesen sind Relikte aus längst vergangener Zeit. Heute gibt es nur noch wenige Flächen mit dieser besonderen Wiesenform. Die größten im Alpenraum befinden sich rund um Mittenwald. Die Entstehung der Buckelwiesen ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Entstanden sind sie frühestens am Ende der letzten Eiszeit nach dem Abschmelzen der Gletscher. Diese sog. „Würmeiszeit“ hatte vor 20.000 Jahren ihren Höhepunkt. Seit ca. 15.000 Jahren ist das Alpenvorland weitgehend eisfrei, sodass erste Buckelwiesen entstehen konnten. Manche sind aber erst wenige hundert bis 1.000 Jahre alt.

Voraussetzungen für die Entstehung von Buckeln sind ein kalkreicher Untergrund und eine zunächst leicht gewellte Oberfläche, die durch Permafrost oder Windwurf entstanden sein kann. In den Vertiefungen kann die Verwitterung stärker wirken, weil es dort zu einer Wasseransammlung kommt:

Das Wasser löst nun den Kalk auf, sodass eine größere Eintiefung entsteht. Dadurch bilden sich Mulden und Buckel, die 50 bis 100 cm hoch werden können. Die extensive Nutzung, d.h. eine nur einmal jährliche Mahd oder die Beweidung mit Ziegen oder Schafen sowie der Verzicht auf Dünger und die Buckelstruktur mit trockeneren Standortbedingungen auf den Erhöhungen und feuchteren Mikrohabitaten in den Senken bedingen die reichhaltige Artenvielfalt. Zusätzlich werden die Flächen vom warmen Föhnwind begünstigt. So können Pflanzenarten aus dem Inntal diese besiedeln. Alpine Arten vermischen sich hier mit Arten der Tallagen und Hügelländer und submediterrane Pflanzenarten mit subkontinentalen, sodass hier bereits über 150 Gefäßpflanzenarten dokumentiert werden konnten. Kaum eine andere Nutzungsform in unseren Breiten vermochte eine derart große Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten hervorzubringen und über lange Zeit zu erhalten.

Auf dem Weg durch diese „Buckelwiesen-Hochfläche“ findet man zahlreiche gut erhaltene Flächen. Einige Buckelwiesen wurden jedoch im 20. Jahrhundert eingeebnet und werden intensiv bewirtschaftet. Der Unterschied hinsichtlich der Artenvielfalt fällt sehr leicht auf.

Spiritueller Proviant

„Herr, du Freund des Lebens.“ (Buch der Weisheit 11,26)

Gott erweist sich in der Bibel immer wieder als der Freund des Lebens. Jesus selbst sagte auch einmal, dass Gott „doch kein Gott von Toten, sondern von Lebenden“ (Lukas 20,38) ist. Das Christentum bekennt sich zu Gott als dem Urgrund und zugleich dem Ziel allen Lebens. Dabei geht es nicht um Fragen nach der Entstehung des Lebens, die getrost der Naturwissenschaft überlassen bleiben, sondern um die Fragen nach dem Sinn, dem Ziel des Lebens.
Im Vertrauen darauf, dass Gott ein Freund allen Lebens ist, lässt sich mit dem Apostel Paulus sagen: „Weder Tod noch Leben können uns scheiden von der Liebe Gottes“ (Röm 8,38f.).

Was bedeutet für mich „Leben“?

Mehr zu „Station 3“

Nach oben

Station 4

Buckelwiesen – Kulturdenkmäler

Der artenreiche Lebensraum „Buckelwiese“ ist vom Menschen geschaffen. Er entstand durch Rodung von Wäldern und ist seit vielen Jahrhunderten durch traditionelle Mahd geprägt. Im 20. Jahrhundert wurden viele Buckelwiesen eingeebnet und einer intensiven Nutzung zugeführt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es nördlich von Mittenwald über 800 Hektar Buckelwiesen; bis 1970 waren ca. 70% davon planiert. Heute werden im Mittenwalder Raum ca. 250 Hektar Buckelwiesen regelmäßig gemäht.

In unserer Zeit stellt die landwirtschaftliche Nutzungsaufgabe die wesentliche Gefährdung dieses artenreichen Lebensraumes dar. Ohne die jährliche Mahd oder die extensive Beweidung durch Schafe oder Ziegen wachsen Sträucher und Bäume auf und verdrängen die artenreichen Wiesen. Eine Beweidung durch Rinder oder Pferde hat sich v.a durch Trittschäden und Überdüngungseffekte als schädlich für die Erhaltung der Buckelwiesen herausgestellt.

Die Beweidung durch Ziegen ist der traditionellen Mahd am ähnlichsten und erhält die Wiesen und deren Artenvielfalt dauerhaft.
Die Mahd kann aufgrund des welligen Untergrundes großteils nur mit der Sense durchgeführt werden und ist eine Kunst, die nicht viele Menschen beherrschen. Gemäht werden kann nur in den Morgen- und Abendstunden, wenn das Gras feucht ist.Der Einsatz zahlreicher Landwirte aus der Region zum Erhalt dieser Wiesenflächen ist hoch zu schätzen. Diese Landwirte leisten mit der Buckelwiesenpflege einen aktiven Beitrag zum Erhalt einer artenreichen Kulturlandschaft und eines „Kulturdenkmals“. Wie Baudenkmäler stellen diese traditionellen, Jahrhunderte alte Nutzungsformen ein kulturelles Erbe dar; gleichzeitig tragen sie in Zeiten des rapiden Artenschwundes in Mitteleuropa zu einer bunten, artenreichen Landschaft bei.

Spiritueller Proviant

„Denn auch sie, die Schöpfung, soll von der Knechtschaft der Vergänglichkeit befreit werden zur Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, dass die gesamte Schöpfung bis zum heutigen Tag seufzt und in Geburtswehen liegt.“ (Römerbrief 8,21f.)

Der Apostel Paulus betont mit diesen Zeilen die Überzeugung, dass Gott die gesamte Schöpfung zusammen mit dem Menschen von der Vergänglichkeit befreien möchte. Noch ist die Schöpfung unvollendet, liegt in „Geburtswehen“, doch sie ist nach christlicher Überzeugung nicht dazu bestimmt, ins Nichts zu fallen, sondern findet ihre Erfüllung in Gott. Diese Verheißung ist jedoch nicht rein auf das Jenseits bezogen, sondern ist mit dem Auftrag verbunden, schon hier und jetzt Gottes Reich der Freiheit und des Friedens, wenn auch unvollkommen, Wirklichkeit werden zu lassen, wie es Jesus vorlebte.

Was heißt für mich „Freiheit“?

Mehr zu „Station 4“

Nach oben

Station 5

Übergangsmoor

In Senken des Buckelwiesenkomplexes konnten durch die starke Verdichtung des Untergrundes nach der Eiszeit Feuchtgebiete mit Vermoorungen entstehen. Ein Moor wird durch Torf, d.h. abgestorbenes, aber unvollständig zersetztes Pflanzenmaterial aufgebaut. Die Ursache ist Wasserreichtum, Sauerstoffarmut und ein niedriger pH-Wert, wodurch Mikroorganismen, welche das tote Pflanzenmaterial zersetzen könnten, in Schach gehalten werden.

Man findet hier v.a. Feuchtwiesen, Niedermoore und Übergangsmoore. Richtige Hochmoore sind hier nur in Ansätzen und sehr kleinflächig vorhanden. Der Name „Hochmoor“ hat übrigens nichts mit der Meereshöhe zu tun, sondern drückt deren Erhebung über Niedermoore aus. Während ein Niedermoor vom Grund- und Oberflächenwasser gespeist wird, ist ein Hochmoor einzig vom Niederschlagswasser gespeist, weil es bereits derart in die Höhe gewachsen ist. Große Hochmoore finden sich v.a. im Alpenvorland, sofern sie nicht in der Vergangenheit entwässert wurden. Hier im Mittenwalder Raum handelt es sich neben Nieder- oder Flachmooren oft um Übergangsmoore, d.h. Moore auf dem Weg vom Nieder- zum Hochmoor.

Typische Arten der Flachmoore, die meist einmal jährlich gemäht werden, sind z.B. der Stängellose Enzian (Gentiana clusii), das Rostrote Kopfried (Schoenus ferrugineus), die Sumpf-Kreuzblume (Polygala amarella) und das Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis), welches sich zur Blütezeit kontrastreich vom Breitblättrigen Wollgras (Eriophorum latifolium) abhebt. Auch die Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris) ist zahlreich vertreten.

Spiritueller Proviant

„Der Herr sprach zu Kain: Wo ist Abel, dein Bruder? Er entgegnete: Ich weiß es nicht. Bin ich der Hüter meines Bruders?“ (Genesis 4,9)

Gott schenkt dem Menschen Freiheit, aber damit ist auch Verantwortung verbunden. Der Mensch als rationales Wesen ist befähigt, sich von Gründen leiten zu lassen. Das heißt, der Mensch kann und – will er moralisch handeln – soll sich fragen und fragen lassen, warum er etwas tut oder unterlässt. Daher muss er für seine Beweggründe auch „Antwort geben können“, d.h. Verantwortung übernehmen.
Das gilt im Kleinen wie im Großen und auch für den Umgang mit der Schöpfung, welche ihm von Gott zum sorgsamen und verantwortungsbewussten Bebauen und Hüten anvertraut ist (vgl. Gen 2,15).

Was heißt für mich „Verantwortung“?

Mehr zu „Station 5“

Nach oben

Station 6

Gletscherschliff und extensive Weiden

Gletscherschliff © B. Schwarz

Hinter dem Gasthaus „Gletscherschliff“ sind die Spuren des einstigen Gletschers sehr gut erkennbar. Meist sind derartige Schleifspuren im Laufe der Zeit erodiert und nicht mehr zu sehen. Hier jedoch kann die gewaltige Kraft des Eispanzers nachvollzogen werden. Das Eis des Gletschers, welches vor ca. 20.000 Jahren seine maximale Mächtigkeit von ca. 1.000 m erreicht hatte und damit bis auf eine Seehöhe von ca. 1.900 m reichte, formte die Täler und rundete die Berge. Verschont blieben nur die Gipfel, welche über das Eis hinausragten, wie z.B. die Arnspitze. Am Grunde des Gletschers wurden zahlreiche kleine Steine und Schutt mitgeführt. Diese vom Eis mitgeführten Steine hinterließen im Fels Schleifspuren, welche am Gletscherschliff bis heute zu sehen sind.

Der hiesige anstehende Wettersteinkalk wird an mehreren Stellen von silikatischer Fernmoräne überlagert, das heißt, der Gletscher brachte Silikatgestein (sorgt im Gegensatz zum Kalk für saure Bodenverhältnisse) aus den Zentralalpen mit und lagerte es hier ab. Dadurch finden sich heute in diesen Bereichen eine Vielzahl an Bodentypen und verschiedenen pH-Werten. Dies wiederum ist mitverantwortlich für eine große Artenvielfalt und bedingt, dass hier auch Arten vorkommen, die saure Bodenverhältnisse benötigen, wie z.B. die Besenheide (Calluna vulgaris).

Hinter dem Gletscherschliff schließen sich einige artenreiche Kalkmagerrasen an, in welchen im Frühling z.B. die Echte Schlüsselblume (Primula veris) oder der Frühlingsenzian (Gentiana verna) blühen, später der Berg-Klee (Trifolium montanum). Auch der wärmebedürftige Edel-Gamander (Teucrium chamaedrys) kommt hier vor und weist zusammen mit wärmeliebenden Saumarten wie dem Berg-Laserkraut (Laserpitium siler), dem Echten Salomonsiegel (Polygonatum odoratum) und dem Maiglöckchen (Convallaria majalis) auf den Föhneinfluss dieser Gegend hin.

Spiritueller Proviant

„Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?“ (Psalm 8,5)

Was den Psalmisten angesichts der Größe und Ausmaße der Schöpfung bereits vor über 2.500 Jahren bewegte, kann auch heute Anlass zum Staunen sein. Erscheint die Erde doch kosmisch betrachtet wie ein Staubkorn und die geologischen Zeithorizonte lassen ein menschliches Leben kürzer als einen „Wimpernschlag“ erscheinen.
Und doch – so die christliche Überzeugung – ist jeder einzelne Mensch, die gesamte Schöpfung von Gott angesehen. Wenngleich ein menschliches Leben in diesem Kosmos winzig erscheint, ist es von Gott zur Würde erhoben, ihn in der Schöpfung zu vergegenwärtigen, d.h. seine Liebe erfahrbar zu machen. Seine Liebe ging so weit, dass er selbst ein kleiner Mensch wurde, um die Größe seiner Liebe zur Schöpfung erfahrbar zu machen.

Was lässt mich staunen?

Mehr zu „Station 6“

Nach oben

Station 7

Leutaschklamm

Die Leutaschklamm ist bis zu 75 m tief in den Fels eingeschnitten. Seit ca. 15.000 Jahren gräbt sich hier das Wasser seinen Weg durch den Wettersteinkalk. Diese Gesteinsart ist sehr wasserdurchlässig, woraus die schroffen und steilen Wände resultieren. Die Leutascher Ache überwindet hier ca. 110 Höhenmeter in Richtung Mittenwald, wo sie gut 700 m nach dem Grenzübertritt in die Isar mündet.

Während die südexponierten Hänge nördlich der Geisterklamm oft von einem Buchen-Mischwald dominiert werden, finden sich im Süden der Klamm auf den schattigeren und im Winter schneereicheren Nordabfällen fichtendominierte Bestände. In den Mischwäldern am Rande und in der Klamm finden sich z.B. die Bergflockenblume (Cyanus montanus), die Ährige Teufelskralle (Phyteuma spicatum), der Wald-Geißbart (Aruncus dioicus) oder die Wald-Hyazinthe (Platanthera bifolia), welche nur keimen kann, wenn ihr Same von einem Wurzelpilz befallen wird, da der Same keinerlei eigenes Nährgewebe enthält.

Auf flachgründigen Stellen kommt auch der Schneeheide-Kiefernwald vor. Dieser Waldtyp hat einen hohen naturschutzfachlichen Wert und beherbergt viele Magerkeits- und Wärmezeiger wie z.B. die namensgebende Schneeheide (Erica herbacea), den Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria) oder die Braunrote Stendelwurz (Epipactis atrorubens).

Auch die Bewimperte Alpenrose (Rhododendron hirsutum) gedeiht auf flachgründigem Untergrund. Während diese Art einen Kalk-Untergrund anzeigt, findet sich in den Zentralalpen auf saurem Silikatgestein die Rostblättrige Alpenrose (Rhododendron ferrugineum). In den Flussschottern finden sich auch immer wieder Silikatgesteine, welche der Gletscher in der Eiszeit aus den Zentralalpen in die Nördlichen Kalkalpen transportierte.

Spiritueller Proviant

„Auch wenn ich gehe im finsteren Tal, ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir.“ (Psalm 23,4)

Gott geht alle Wege mit. Das war die Erfahrung des Volkes Israel und wird erst recht in der Menschwerdung Gottes sichtbar. Die unendlich große Gottheit macht sich winzig klein. Gott ist und bleibt je größer, übersteigt alles und kann doch zugleich in dieser Welt konkret erfahren werden. Sei dies durch andere Menschen, in der Natur, im Gebet, im eigenen Innersten.

Wo darf ich Gottes Nähe erfahren?

Mehr zu „Station 7“

Nach oben

Station 8

Feuchtwiesen und Porta Claudia

Während sich die Leutascher Ache in der Klamm nur einen schmalen Weg durch den Fels bahnen konnte, kann sie im Talkessel des Leutaschtales natürlicherweise auch das Umfeld ihres Bettes beeinflussen und prägen. Als eine Auwiese kann diese Feuchtwiese betrachtet werden. Der große Wasserreichtum und die extensive Nutzung lässt Arten gedeihen, welche an feuchte, nährstoffarme Lebensräume angepasst sind.

So finden sich hier neben Orchideen wie dem Breitblättrigen Knabenkraut (Dactylorhiza majalis), dem Gefleckten Knabenkraut (Dactylorhiza maculata) oder der Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea) auch die Sumpfdotterblume (Caltha palustris) und das Breitblättrige Wollgras (Eriophorum latifolium); allesamt Arten, welche auf Bodenfeuchte und Nährstoffarmut hinweisen.

Spiritueller Proviant

„Herr, Du mein Fels und meine Burg und mein Retter; mein Gott, mein Fels, bei dem ich mich berge.“ (Psalm 8,3)

In allen Zeiten durften Menschen die Erfahrung machen, dass Gott ihnen Halt gibt. Gott als Schöpfer zu sehen, bedeutet, anzuerkennen, dass Er der Urgrund allen Seins ist, welcher die gesamte Schöpfung nicht nur ins Dasein rief, sondern ihr auch permanent Bestand verleiht. Die Erforschung der Entstehung der Erde und des Kosmos ist Sache der Naturwissenschaften; der Glaube, welcher dazu nicht im Widerspruch steht, beleuchtet eine andere Perspektive, fragt nach dem Sinn und eröffnet neue Horizonte. Der Glaube an Gott vermag es, auch in den Widrigkeiten des Lebens Halt und Zuversicht zu spenden, wie es das Psalmengebet zum Ausdruck bringt.

Wodurch erfahre ich Halt? Wo fühle ich mich geborgen?

Mehr zu „Station 8“

Nach oben

Station 9

Kiesbänke in der Leutascher Ache

Kiesinseln sind Zeichen der Dynamik eines Flusses und der Berge. Das Material, welches ein Fluss transportiert stammt von den Bergen, welche durch Erosion abgetragen werden und letztlich als Sand im Meer enden. Im Falle der Alpen übertrifft die Gebirgsbildung die Erosion um durchschnittlich ca. 1 mm pro Jahr. Das heißt, dass die Alpen durch den Druck der afrikanischen Platte jährlich weiter in die Höhe gehoben werden. Zugleich werden große Mengen an Gestein durch die Flüsse abtransportiert. Kiesinseln sind meist sehr dynamische Lebensräume, die von der Gestaltungskraft des Flusses abhängen. In ein enges Korsett gezwängt, was auf viele Flüsse heutzutage zutrifft, können keine Kiesinseln mit ihren unterschiedlichen Sukzessionsstadien entstehen.

Kiesbänke dienen z.B. dem Flussuferläufer (Actitis hypoleucos) als Brutplatz. Die vom Aussterben bedrohte Gefleckte Schnarrschrecke (Bryodemella tuberculata) benötigt unverbaute Flussufer und Kiesbänke, welche sie hier noch vorfindet. Die Männchen erzeugen im Flug einen schnarrenden Ton, welcher jedoch weniger laut ist als das Schnarren der Rotflügeligen Schnarrschrecke (Psophus stridulus). Diese Art wurde bei Station 1 „Schneeheide-Kiefernwald“ vorgestellt.

Spiritueller Proviant

„Alle Flüsse fließen ins Meer, das Meer wird nicht voll. Zu dem Ort, wo die Flüsse entspringen, kehren sie zurück, um wieder zu entspringen. Alle Dinge sind rastlos tätig, kein Mensch kann alles ausdrücken.“ (Kohelet 1,7f.)

Wie das Wasser ist alles auf der Erde von Stoffkreisläufen und Veränderung geprägt, auch der Mensch, der nach Wissen strebt und nach Sinn fragt. Wenngleich die moderne Naturwissenschaft immer genauere Erkenntnisse über die Natur liefert, bleiben die Grundfragen nach Sinn, Urgrund, Ziel der Schöpfung bestehen. Die Aussage, alles sei Windhauch (Koh 1,2), wertet die Schöpfung nicht ab, stellt sie aber in ein anderes Licht. Auch die scheinbar ewigen Kreisläufe der Natur sind vergänglich, alles Irdische ist letztlich „Windhauch“, doch in Gott ist alles geborgen.

Was hilft mir, die Rastlosigkeit hinter mir zu lassen? Worauf kommt es mir im Leben an?

Mehr zu „Station 9“

Nach oben

Station 10

Kiefernau

Ähnlich wie zu Anfang des Weges in Krün gedeiht auch hier auf flachgründigem Boden ein Schneeheide-Kiefernwald. An dieser Stelle kann jedoch der lückige Baumbestand in besonderer Weise in Erscheinung treten. Gründe für einen lückigen Baumbestand sind die Flussdynamik mit Überschwemmungen und Beweidungen. Diese „Störungen“, wie sie in der Ökologie bezeichnet werden, tragen dazu bei, die Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten zu erhöhen. Eine „mittlere Störungshäufigkeit“ fördert Artenvielfalt am meisten.

Flussverbauungen verhindern oft die Überschwemmung der alten Auwälder, v.a. lückige Baumbestände nehmen dann mehr und mehr ab. Stattdessen entsteht ein dichter Kronenschluss, welcher nur noch wenig Licht auf den Boden lässt und damit vielen Arten den Fortbestand verwehrt. Auf den Waldlichtungen im Aubereich können aufgrund des feuchten Untergrundes auch Wechselfeuchte-Zeiger wie z.B. die Simsenlilie (Tofieldia calyculata) gedeihen. Einen feuchten Boden zeigen auch die Trollblume (Trollius europaeus), das Gefleckte Knabenkraut (Dactylorhiza maculata) und die Kugelige Teufelskralle (Phyteuma orbiculare) an.

Neben dem sehr seltenen Schlauch-Enzian und der Blaugrünen Segge (Carex flacca) als Kalkzeiger deutet das gelegentliche Vorkommen des Gewöhnlichen Katzenpfötchens (Antennaria dioica) auf stellenweise kleine Versauerungen hin.

Spiritueller Proviant

„Doch aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht.“ (Jesaja 11,1)

Mit dem Bild, dass aus scheinbar Totem, aus der Zerstörung Neues entsteht – hier direkt aus der Naturbeobachtung entnommen – verheißt der Prophet Jesaja einen Retter und das ewige Friedensreich. Neutestamentlich wird dies auf die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus bezogen. Auch wenn das Reich Gottes auf der Erde nicht vollendet wird, ist es doch auch hier schon angebrochen. Die Vision Jesajas – dass etwa der Wolf beim Lamm Schutz findet und der Panther beim Böcklein liegt (Jes 11,6) – drückt die tiefe Sehnsucht nach immerwährendem Frieden für die gesamte Schöpfung aus. Nachfolge Jesu Christi bedeutet, hier und jetzt diesen Schöpfungsfrieden ein Stück weit Wirklichkeit werden zu lassen, in der Hoffnung auf die Vollendung in IHM am Ende der Zeit.

Wonach sehne ich mich? Was heißt für mich Frieden?

Mehr zu „Station 10“

Nach oben

Station 11

Mosaik im Fichten-Föhrenwald

Der hier vorherrschende Waldtypus begegnete uns in ähnlicher Weise bereits an zwei Stellen des Pilgerweges, bislang jedoch auf Flussschottern. Hier findet sich ein Schneeheide-Kiefernwald auf flachgründigem Fels in Hanglage. Neben den Schotterfeldern in Flusstälern wachsen Schneeheide-Kiefernwälder an wärmegetönten Hängen im Inntal und im Mittenwalder Raum sowie hier im Leutaschtal. Nicht selten ist diese Waldgesellschaft, wie hier, von Fichten durchwachsen. Neben der Weidewirtschaft, wie sie vor allem in den Tallagen in diesen lichten Kiefernwäldern betrieben wurde und z.T. noch wird, sorgen unterschiedliche Bodeneigenschaften wie z.B. Feuchtigkeit, Humusauflage oder Säuregehalt für unterschiedliche Artenzusammensetzungen. Die Bestandesdichte im Wald bedingt z.B. eine unterschiedliche Bodenvegetation.

Das kleinräumige Nebeneinander von verschiedenen Lebensräumen, wie z.B. Schuttfluren, Kalkmagerrasen, Lichtungen usw. nennt man in der Ökologie „Mosaikstruktur“. Solche Mosaike tragen wesentlich zu einer hohen Artenvielfalt bei, weil sie ganz verschiedenen Lebensformen je eigene Nischen eröffnen. Die kleine Lichtung am Rande des Waldes ist ein Beispiel für ein besonders artenreiches „Mosaiksteinchen“ in dieser Landschaft. Es beherbergt u.a. das Rote Seifenkraut (Saponaria ocymoides), eine typische Art für trockene Hänge oder lichte Föhrenwälder, den Wundklee (Anthyllis vulneraria), den Gewöhnlichen Hornklee (Lotus corniculatus) und den Berg-Klee (Trifolium montanum) als Vertreter der Halbtrockenrasen und die für diesen Waldtypus wichtige Charakterart, die Schneeheide (Erica carnea).

Spiritueller Proviant

„Gesegnet ist mein Volk, Ägypten, und das Werk meiner Hände, Assur, und mein Erbbesitz, Israel!“ (Jesaja 19,25b)

Jesaja spricht hier von der Versöhnung der großen Gegner des Volkes Israel. Dabei geht es um ein Miteinander auf Augenhöhe, sodass Ägypten von Gott als „mein Volk“ und Assur als „das Werk meiner Hände“ bezeichnet wird. Vielfalt, Unterschiedenheit, so könnte man sagen, wird bereits hier vom Propheten Jesaja nicht als trennend betrachtet, sondern als von Gott gesegnet. In Ihm ist die Einheit in der Vielfalt gegeben. Vielfalt kann bereichern, das gilt nicht nur in der Natur, sondern auch für den Menschen. Die Eigenständigkeit, der Wert des je Eigenen geht dabei nicht verloren, vielmehr stiftet dies Identität, verleiht einen spezifischen Charakter und kann – biblisch gesprochen – zum Segen werden.

Was bereichert mich?

Mehr zu „Station 11“

Nach oben

Station 12

St. Maria Magdalena in Oberleutasch

Die Kirche St. Maria Magdalena bildet den Schlusspunkt des Pilgerweges „Biodiversität und Schöpfungsspiritualität“ auf dem Jakobsweg. Letzterer führt freilich weiter in Richtung Santiago de Compostela. Der Jakobsweg knüpft in der Oberleutasch auch an eine alte Tradition an; so gab es hier bereits um das Jahr 1400 eine St. Jakobsbruderschaft.
Jakobus der Ältere als Jünger Jesu Christi und Apostel hatte wie Maria Magdalena als Begleiterin Jesu und erste Auferstehungszeugin (vgl. Joh 20,11-18) unmittelbaren Kontakt zu Jesus. Vom Kirchenvater Hippolyt von Rom wurde Maria Magdalena im 3. Jahrhundert als „Apostelin der Apostel“ bezeichnet. Sie stellt – etwa durch die Erfahrung der Vergebung ihrer Sünden durch Jesus – beispielhaft vor Augen, dass Jesus keine perfekten Menschen berief, sondern jene, die für seine Botschaft vom Reich Gottes offen waren.
Wie die Jünger einst, sind auch heute alle Menschen eingeladen, Jesus Christus nachzufolgen. Die Jüngerschaft Jesu lebt von der lebendigen Beziehung zu Jesus Christus und der daraus folgenden Lebensweise.

Ein prominenter Weg, die Beziehung mit Gott zu pflegen, stellt das Gebet dar, welches sehr unterschiedliche Formen annehmen kann. Das Pilgern, die Stille sind eine Möglichkeit des Betens, das konkrete Bittgebet eine weitere. Davon spricht ein Teil des Deckengemäldes dieser Kirche. Der Engel mit Füllhorn, aus welchem Gemüse, Getreide, Flachs – welcher hier früher angebaut und zu Stoffen verarbeitet wurde – und Geld auf das Leutaschtal herabkommen, drückt die Hoffnung der Menschen auf den himmlischen Segen aus.

Gebet

Gott, du kennst uns
Gott, du kennst unseren Lebensalltag,
unsere Freude und unsere Leere,
brich in uns die Macht der Verdrängung,
damit wir vertrauen, dass du immer mit uns bist.
Gott, du durchschaust die Gedanken und Pläne unseres Herzens,
lass uns auf die innere Stimme hören
und durch die Wahl des besseren Weges
dem Guten eine Chance geben.
Gott, du kennst unsere Wege,
die unvergesslichen Erlebnisse,
aber auch die Sackgassen,
lass uns dankbar und ehrlich zu uns selbst sein
und stärke uns,
wenn es aus eigener Kraft nicht mehr weitergeht.
Gott, du kennst unsere Träume,
unsere Hoffnungen und Ängste,
lass uns diese als Geschenk annehmen
und daraus neue Aufbrüche und Wege ableiten.
Gott, du durchschaust unsere Pläne,
unsere Ziele und die Pfade dorthin,
lass uns diese mit den uns Anvertrauten teilen
und deinem Plan der Liebe zu uns Raum geben.
Franz Ferstl, aus: Mein Weg in deinen Händen, Pilgergebete.

Mehr zu „Station 12“

Nach oben